- Dieser Tage hat mir jemand gesagt, Älterwerden hat viel Gemeinsames mit der Coronakrise, denkt man an die Vereinsamung, an viele Einschränkungen und so manche Veränderungen. Aber stimmt das?
- Corona ist etwas Neues und hat Jung und Alt in eine Krise gestürzt. Menschen ab 60 Jahren wurden direkt zu Beginn der Krise als Risikogruppe eingestuft, die besonders geschützt werden sollte. Betroffen von Einsamkeit sind ältere Menschen ganz bestimmt, je nach Lebenssituation manche mehr und manche weniger, aber verunsichert sind alle.
- Fakt ist aber auch, dass viele ältere und jünger Menschen sich durch die Pandemie nähergekommen sind und gegenseitig erfahren haben, was dem Gegenüber wichtig ist und was weniger wichtig ist.
- So haben wir alle aus dieser Krise etwas gelernt und uns weiterentwickelt. Aber nochmal die Frage nach den Gemeinsamkeiten und: was ist Ursache und was ist Wirkung?
- Älterwerden ist natürlicher Prozess und sowohl Schicksal als auch Herausforderung. Es ist ein Geschenk der Reife und Erfahrung und hat viele ältere Mitbürger unter uns gelassener mit den Einschränkungen und Veränderungen umgehen lassen. Viele engagieren sich für Kultur, die Natur oder Unterstützungsangebote wie Vergissmeinnicht, wofür wir uns allerherzlichst bedanken möchten.
- Schwieriger ist der Umgang mit Einsamkeit (nicht zu verwechseln mit Alleinsein!), das kann in der Tat krank machen und betrifft nach unserer Einschätzung in der Tat ältere Menschen sehr viel häufiger als junge Menschen. Wie man am 3. Juli 2021 in den Aachener Nachrichten lesen konnte, sagten mehr als 70 % aller Befragten in einer Umfrage eines Betreuungsvermittlers, sie hätten in der Pandemie weniger oder so gut wie gar keine privaten Kontakte gehabt. Was kann man dagegen tun? Im bereits zitierten Artikel wird berichtet von der Einrichtung sogenannter „Plapperkassen“ die in einigen niederländischen Supermärkten im Entstehen sind. Dort kann, wer möchte, mit der Kassiererin ein Schwätzchen halten -ohne dass andere Kunden genervt sind.
- Ob es so etwas bei uns gibt, wissen wir nicht, aber ein Schwätzchen halten kann man gerne auch mit uns bei Vergissmeinnicht. Jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat sind wir ansprechbereit und warten im Pfarrhaus auf Sie!
- Unser Fazit: Es gibt durchaus Gemeinsames zwischen der Corona-Pandemie und dem Älterwerden aber auch Unterschiede: Vor dem Älterwerden muss man keine Angst haben, vor Corona schon. Deshalb gilt Weiterhin unsere Empfehlung, bleibt vorsichtig.
Unterstützungsnetzwerk Vergissmeinnicht, im April 2021